Klostergeschichte

Der Leitspruch der Mönche „Flüssiges bricht Fasten nicht“ = „Liquida non frangunt ieiunium“ hat das Brauwesenen und die Bierkultur maßgeblich positiv beeinflusst. Denn den Mönchen war daran gelegen, während der Fastenzeit nicht nur ein nahrhaftes sondern ein wohlschmeckendes Getränk zu sich nehmen zu dürfen. Mönche gehörten somit zu den ersten Bierbrauern und perfektionierten im Laufe der Jahrhunderte zum Wohle der heutigen Braukunst ihr Handwerk. Es waren auch die Mönche, die den Hopfen als Zutat entdeckten, welcher dem Bier den leicht herben Geschmack verleiht und zur Haltbarkeit beiträgt.

Wenn die Biere auch außerhalb der Klostermauern getrunken wurden, so muss es sich hierbei um ein besonders schmackhaftes Ergebnis gehandelt haben – so auch in Eschwege. Nachweislich verkauften die Augustiner-Mönche erstmals in 1369 ihre Biere an die Eschweger Bevölkerung.

Heute zeugen noch einige dicke Klostermauern, der noch heute genutzte Gewölbekeller und die wundervoll restaurierte Kloster-Kapelle von der Zeit der Augustiner in Eschwege und selbstverständlich die im ehemaligen Kloster nach wie vor gebrauten Biere.

1278

1278 erhielten die Augustiner Mönche vom Cyriakus-Stift das Grundstück am Hospitalplatz geschenkt und erbauten hier ihr Kloster

 

1369


1369 brauten und verkauften die Augustiner Mönche in Eschwege nachweislich ihr Bier auch an die Bevölkerung

1516


Das Deutsche Reinheitsgebot für Bier wird erlassen. Demnach darf Bier nur noch aus Wasser, Hopfen und Malz gebraut werden.

1527

1527 wird das Kloster im Zuge der Reformation aufgelöst. Landgraf Phillipp nahm den Bau in Besitz - das Kloster wurde eine landgräfliche Rentnerei.

1637

1637 Große Teile des Klosters fallen dem großen Stadtbrand zum Opfer. Die Kapelle bleibt als Seitenschiff der großen Kirche erhalten, ebenso die Keiler und einige Gebäudeteile, u.a. das heutige Braumeisterbüro.

1640

1640 Eschweger Bier wird nach Bad-Sooden-Allendorf exportiert. Der Bierimport war zu dieser Zeit in vielen Städten streng untersagt zum Schutz der eigenen Brauereien

1654

1654 Das fürstlich hessische Rentamt wurde wieder aufgebaut.

1792

1792 wird das Reihebrauen in Eschwege abgeschafft und die Zahl der Brauberechtigten von 372 auf 32 reduziert

1817

GF 1817 - 1822 Justus Henrich Andreas jr.* 14.06.17754 + 12.05.1822 braut Andreas Bier im Städtischen Brauhaus an der Wendische Mark und verkauft dieses in seiner Gaststätte Zur Stadt Eschwege bzw. "Syrtaki" in der Marktstraße

1820

1817 geben auch die 32 Brauberechtigten ihr altes Braurecht ab und überlassen das Brauen 6 Brauereien

1822

1822 GF 1822-1837 Elisabeth Andreas geb. Heinemann * 04.02.1775 + 09.03.1837 führt die Andreas Brauerei 1828 baut sie ein eigenes Brauhaus an der Wendische Mark

1839

Georg Christoph Andreas übernimmt 1839 das Altstädter Brauhaus und lagert sein Bier in den Kellern des Leuchtberg Felsenkellers. Im Eschweger Anzeiger, 1839, dem ältesten Beleg für die Historie der Eschweger Klosterbrauerei, erhält der durch die Polizeikommission die Note "ziemlich gut" für seine Biere

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