Der Leitspruch der Mönche „Flüssiges bricht Fasten nicht“ = „Liquida non frangunt ieiunium“ hat das Brauwesenen und die Bierkultur maßgeblich positiv beeinflusst. Denn den Mönchen war daran gelegen, während der Fastenzeit nicht nur ein nahrhaftes sondern ein wohlschmeckendes Getränk zu sich nehmen zu dürfen. Mönche gehörten somit zu den ersten Bierbrauern und perfektionierten im Laufe der Jahrhunderte zum Wohle der heutigen Braukunst ihr Handwerk. Es waren auch die Mönche, die den Hopfen als Zutat entdeckten, welcher dem Bier den leicht herben Geschmack verleiht und zur Haltbarkeit beiträgt.
Wenn die Biere auch außerhalb der Klostermauern getrunken wurden, so muss es sich hierbei um ein besonders schmackhaftes Ergebnis gehandelt haben – so auch in Eschwege. Nachweislich verkauften die Augustiner-Mönche erstmals in 1369 ihre Biere an die Eschweger Bevölkerung.
Heute zeugen noch einige dicke Klostermauern, der noch heute genutzte Gewölbekeller und die wundervoll restaurierte Kloster-Kapelle von der Zeit der Augustiner in Eschwege und selbstverständlich die im ehemaligen Kloster nach wie vor gebrauten Biere.