25 Jahre Eschweger Klosterbräu mit regionaler Braugerste! So schmeckt Heimat!

v.l. Hans Werner Kretschmer vom Amt für den ländlichen Raum und Brauereichef Ulrich Klesper bei der Begrüßung

 

Brauereichef Ulrich Klesper begrüßte mit Braumeister Christian Flender die Braugerstenanbauer sehr herzlich und dankte für die Zusammenarbeit und Lieferung der heimischen Braugerste. Insgesamt 15 Landwirte im Werra Meißner Kreis bauen für die Eschweger Klosterbrauerei Braugerste an und dies schon seit 1999 – also seit 25 Jahren! In einem Anbau-, Liefer- und Abnahme-Rahmenvertrag für Braugerste werden die Details geregelt. Kernstück der Zusammenarbeit sind die Qualitäts- und Umweltkriterien, nach denen jährlich ca. 500 t Braugerste im Werra-Meißner-Land produziert werden.

Hans Werner Kretschmer vom Amt für Landwirtschaft gab einen Überblick über die Braugerstenerzeugung im „Werra-Meißner-Land“ 2023 und über die Planung für die Aussaat 2024:Die Erntesituation 2023 war witterungsbedingt extrem, so dass statt 500 t nur 426 t geliefert werden konnten. Bundesweit war die Braugerstenernte wesentlich negativer, so dass die Anbaugemeinschaft mit dem Ergebnis zufrieden ist.  Die Mälzerei hat die Ware schnell abgerufen und die Ware für gut befunden. Es gab Partien von exzellenter Qualität. Die Gemeinschaft hat hier sehr gut zusammengearbeitet, was Andreas Fey von der Raiffeisen-Waren-GmbH als Erfassungsstelle noch einmal betonte und auch die Leistung der Mitarbeiter im Silo hervorhob. Der Aussaat 2024 steht nichts im Wege, da sich die Landwirte bereits im Dezember um das Saatgut bemüht haben. Es wird wie 2023 wieder die Sorte „Lexy“ ausgesaet.

25 Jahre Braugerste aus dem Werra-Meißner-Land!

Erste Gespräche gab es in 1998, ein Jahr später 1999 wurde dann erstmals die Braugerste im WMK für die Biere der Eschweger Klosterbrauerei angebaut. Einer der Hauptinitiatoren war Herr Burkhard Heckmann vom Amt für Landwirtschaft, der die regionale Kooperation ins laufen brachte. Seine Arbeit von Herrn Kretschmer übernommen, der auch nach seinem Rentenantritt die Aufgabe beibehalten hat. Die heutigen Mitglieder der Braugerstenanbauer sind von Beginn an dabei gewesen und mittlerweile mit der folgenden Generation vertreten.

Das 25-jährige Jubiläum wird am Sonntag, dem 30. Juni öffentlich am Braugerstelehrpfad bzw. dem Braugerstenfeld an der Andreashöhe gefeiert. 

Als Einstieg ins Jubiläumsjahr präsentierte die Anbaugemeinschaft einheitliche Poloshirts, welche direkt getragen wurden.  Eine Chronik ist in Vorbereitung und wird demnächst präsentiert und als Ergänzung des Lehrpfades realisiert.

Braugerstelehrpfad

Wer mehr über die Braugerste erfahren will und ihren Weg von der Aussaat bis zur Ernte verfolgen will, hat in diesem Jahr wieder die Möglichkeit, den Braugerste-Lehrpfad zu besuchen. Dieser wird ca. im Mai auf einem Braugerste-Feld der Wehretal-GbR (Dr. Martin Stadler und Stellv. Betriebsleiter Lucas Abhau) an der Andreashöhe in Eschwege aufgebaut (Stadtrand Richtung Reichensachsen). Am 30. Juni wird es hier dann auch die Jubiläumsfeier geben.

 

Allgemeines zur Braugerste

Die regionale Wertschöpfungskette wird im Werra-Meißner-Kreis erfolgreich geschlossen und hiervon haben alle was:

  • Der Endverbraucher erhält ein Produkt/das Bier aus seiner Region
  • Brauerei erhält zuverlässig hochwertige Zutaten aus der Region
  • Die Natur unserer Region profitiert, da der Anbau von Braugerste umweltschonend ist.
  • Unsere Landschaft wird bunter, da die Landwirte hierdurch angehalten sind, nicht zu einseitig anzubauen.
  • Der Landwirt hat verbindliche Abnehmer für seine Ernte.

Jede Region hat ihre Eigenheiten und verschiedene Bedürfnisse. Die Deutsche Bierlandschaft ist vielfältig und geprägt von individuellen Geschmäckern, welche unbedingt erhalten bleiben müssen und nicht vereinheitlicht werden dürfen. Nicht nur irgendein Bier irgendwohin liefern sondern ein Bier von hervorragender Qualität, speziell nach dem Geschmack der Menschen der Region, mit Braugerste der heimischen Landwirte zu brauen, dies ist die Philosophie der Eschweger Klosterbrauerei und dies wird in der Privatbrauerei auch überzeugend umgesetzt.

Braugerste wird nach festgelegten Qualitätskriterien unter umweltschonenden Bedingungen angebaut und ist eine Frucht, die auf Grund der Qualitätsanforderungen der Brauereien nur mit geringem Einsatz von Dünge- und Schädlingsbekämpfungsmitteln angebaut werden darf. Zum  Beispiel darf Braugerste nur einen geringen Eiweißgehalt haben, der nur mit begrenztem Einsatz von Düngemitteln erreicht wird. Somit ist Braugerste ein Getreide welches einen um­weltschonenden Anbau voraussetzt.

Für den Anbau von Braugerste werden derzeit fast ausschließlich zweizeilige Sommergersten­sorten gewählt. Die aktuelle Sorte heißt Lexy. Üblicherweise wird mit einer frühen Aussaat Anfang April wird ein langer Kornfüllungszeitraum – mit vermehrter Stärkeeinlagerung ins Korn – verfolgt.

Nach der Ernte im Juli/August liefert der Braugerstenanbauer die Gerste an die Erfassungsstelle. Die Erfassungsstelle muss hohe Kriterien für die Lagerung des Rohstoffes erfüllen. Hier wird die Braugerste gereinigt und in Silos gelagert, bis die Mälzerei die Gerste abholt. Für die Eschweger Klosterbrauerei werden im WMK 500 t Braugerste angebaut.

Malz entsteht in der Mälzerei durch natürliches Keimen des Getreides. Gerstenkörner enthalten Kohlehydrate, Proteine und Vitamine.

Malz ist ein besonders wichtiger Haupt- Rohstoff für ein gutes Bier, denn Malz gibt dem Bier seine Geschmacksfülle und seine Farbe.

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