Braugersten-Anbaugemeinschaft Werra-Meißner unterwegs

Seit 20 Jahren gibts unsere Braugerstenanbaugemeinschaft für Gerste aus der Region für die Biere der Region.

Traditionell im Frühjahr findet dann ein Treffen statt, bei welchem Brauerei, Landwirte und die Erfassungsstellen die Ernte des Vorjahres Revue passieren lassen und die Zusammenarbeit für das bevorstehende Braugerstenjahr besprechen.

Diese Zusammenkunft fand in diesem Jahr  ausnahmsweise in einem ausgedehnteren Rahmen – nämlich einem ganztägigen Ausflug statt.

Erste Station war die Vulkanbäckerei Haas in Schotten. Hier konnten die Teilnehmer ihr eigenes Brot backen und es gab natürlich spannende Infos rund um Backwaren, Zutaten und eine hervorragende Verköstigung. Anschließend ging es weiter nach Lauterbach, wo die Burgbrauerei bzw. die Vogelsberger Landbrauerei besichtigt wurde. Nach einer interessanten Führung durch Herrn Braumeister Lichter, begrüßte Brauereichef Ulrich Klesper die Braugerstenanbauer und es fanden Gespräche rund um den Braugerstenanbau im Werra-Meißner-Land für die Biere der Eschweger Klosterbrauerei statt.

Nach einem erlebnisreichen Tag gings am Abend dann wieder nach Eschwege zurück.

Auch 2020 werden wieder ca. 500 t spezielle Sommergerste angebaut, welche dann beim Landhandel eingelagert und dann in der Mälzerei weiterverarbeitet werden. Danach wird das fertige Malz zum Brauen direkt in die Brauerei transportiert.

Wer mehr über die Braugerste erfahren will und ihren Weg von der Aussaat bis zur Ernte verfolgen will, hat auch in diesem Jahr wieder die Möglichkeit, den Braugerste-Lehrpfad zu besuchen. Dieser wird wie auch in den letzten drei Jahren auf einem Braugerste-Feld aufgebaut.

Die regionale Wertschöpfungskette wird im Werra-Meißner-Kreis erfolgreich geschlossen und hiervon haben alle was:

  • Der Endverbraucher erhält ein Produkt/das Bier aus seiner Region
  • Brauerei erhält zuverlässig hochwertige Zutaten aus der Region
  • Die Natur unserer Region profitiert, da der Anbau von Braugerste umweltschonend ist.
  • Unsere Landschaft wird bunter, da die Landwirte hierdurch angehalten sind, nicht zu einseitig anzubauen.
  • Der Landwirt hat verbindliche Abnehmer für seine Ernte.

Braugerste wird nach festgelegten Qualitätskriterien unter umweltschonenden Bedingungen angebaut und ist eine Frucht, die auf Grund der Qualitätsanforderungen der Brauereien nur mit geringem Einsatz von Dünge- und Schädlingsbekämpfungsmitteln angebaut werden darf. Zum  Beispiel darf Braugerste nur einen geringen Eiweißgehalt haben, der nur mit begrenztem Einsatz von Düngemitteln erreicht wird. Somit ist Braugerste ein Getreide welches einen um­weltschonenden Anbau voraussetzt.

Für den Anbau von Braugerste werden derzeit fast ausschließlich zweizeilige Sommergersten­sorten gewählt. Die aktuelle Sorte heißt Marthe. Üblicherweise wird mit einer frühen Aussaat Anfang April wird ein langer Kornfüllungszeitraum – mit vermehrter Stärkeeinlagerung ins Korn – verfolgt.

Nach der Ernte im Juli/August liefert der Braugerstenanbauer die Gerste an die Erfassungsstelle. Die Erfassungsstelle muss hohe Kriterien für die Lagerung des Rohstoffes erfüllen. Hier wird die Braugerste gereinigt und in Silos gelagert, bis die Mälzerei die Gerste abholt. Für die Eschweger Klosterbrauerei werden im WMK 500 t Braugerste angebaut.

Malz entsteht in der Mälzerei durch natürliches Keimen des Getreides. Gerstenkörner enthalten Kohlehydrate, Proteine und Vitamine.

Malz ist ein besonders wichtiger Rohstoff für ein gutes Bier, denn Malz gibt dem Bier seine Geschmacksfülle und seine Farbe.

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